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Progressive Metal
Der im Zuge der aufbrandenden New Wave of British Heavy Metal aufkommende Wunsch nach mehr Härte Mitte der Siebziger machte auch vor dem etwas angestaubten, aber geheiligten Progressive Rock der Sechziger nicht Halt. Allerdings fällt es schwer, mit dem Finger auf den Zeitpunkt zu zeigen, wo zum ersten Mal die anspruchsvollen Arrangements des Progressive Rock mit der Härte und Kompromisslosigkeit des Heavy Metal verbunden wurden, oder auf die Band, die dies zum ersten Mal tat.
Die Verbindung zwischen Progressive Rock und Hard Rock wurde relativ früh gezogen, Bands wie King Crimson (die dies bereits in den Sechzigern taten), später dann Uriah Heep und Led Zeppelin wären zu nennen. Das kanadische Trio Rush lag 1977 mit den harten Riffs von „Cygnus X-1“ schon sehr nahe an der Grenze zum Heavy Metal und könnten daher als Pioniere des Progressive Metal durchgehen.

Vollends überschritten wurde diese Grenze allerdings erst einige Jahre später, aber dafür mit einem Paukenschlag, einem Trio junger, US-amerikanischer Bands, namentlich Queensrÿche, Fates Warning und Watchtower. Während erstere mit ihrer Mischung aus typischem Heavy Metal der Achtziger und leicht orchestralen Arrangements noch recht leicht konsumierbar waren (erstes wichtiges Album: „Rage for Order“, 1986), gestaltete sich der Zugang zum komplexen, aber melodischen Thrash Metal mit Bombast-Schlagseite, wie ihn Fates Warning auf ihren ersten drei Alben fabrizierten („The Spectre within“, 1985 und „Awaken the Guardian“, 1986), schon etwas schwieriger. Watchtower schließlich legten weniger Wert auf Songs als mehr auf pure Technik, ihr ultrakomplizierter, wirrer Thrash Metal („Energetic Disassembly“, 1985) gibt den meisten Metalheads auch heute noch Rätsel auf.
Ein neues Genre war geboren, und es dauerte nicht lange, bis eine zweite Welle von Progressive Metal-Bands auf den Hörer losgelassen wurde, an erster Stelle sind hier natürlich Dream Theater zu nennen, die nach ihrem, stark von Rush beeinflussten Debütalbum („When Dream and Day unite“, 1989) einen völlig eigenständigen Stil fanden und bis heute die erfolgreichste, populärste und am öftesten kopierte Progressive Metal-Band sind. Ebenfalls erwähnenswert sind zwei deutsche Bands: Mekong Delta und Sieges Even. Mekong Delta können sich rühmen, die einheimischen Pioniere des Progressive Metal zu sein, ihre metallische Neuvertonung des Mussorgsky-Stücks „Bilder einer Ausstellung“ gehört wohl zum Ambitioniertesten, was in Deutschland je auf einen Tonträger gebannt wurde. Sieges Even schließlich, deren fünf Alben ein musikalisches Spektrum zwischen Watchtower-Thrash, Rush-artigem Rock und Jazz-Fusion Metal abdecken, kamen leider nie über den Status einer von Kritikern geliebten Nischenband hinaus.

Auch heute noch rückt ein stetiger Strom von musikalisch teilweise sehr unterschiedlichen Progressive Metal-Bands nach, dieses Genre lässt sich schließlich kaum auf gewisse musikalische Grundmerkmale reduzieren und vereinigt stattdessen Elemente aller denkbaren Stile auf sich. Den meisten Bands dieser Sparte gemein ist lediglich der auffällige Hang zu außergewöhnlich langen Songs, verschachtelten Kompositionen, extremen Soli und abwechslungsreicher Instrumentierung.
So gibt es leicht bis stark progressiv angehauchten Melodic Power/Speed Metal, bei dem vor allem der erhöhte Anteil an Keyboards auffällt - zur ersten Kategorie kann man Bands wie Stratovarius, Kamelot und Angra zählen, zur zweiten Symphony X und mit ein bisschen gutem Willen auch Blind Guardian. Weniger eingängig, komplexer und vom Songwriting her etwas mehr von den alten Meistern beeinflusst sind Acts wie Vanden Plas, Shadow Gallery oder Magnitude 9; leider müssen sich viele dieser Bands den Vorwurf, bloße Plagiate von Rush oder Dream Theater zu sein, gefallen lassen. Etwas moderner oder gar avantgardistischer gehen z.B. Threshold und Ayreon (trotz reichlicher Retro-Anleihen) zu Werke, während Freunde härterer oder düstererer Kost ihre Freude an Opeth, Evergrey und Pain of Salvation haben dürften. Die extremsten der extremen unter den Progressive-Metallern, gewissermaßen die Watchtowers der Gegenwart sind oftmals im Death Metal-Sektor zu finden, Bands und Projekte wie Cynic, Gordian Knot oder Spastic Ink kommen meist ohne Gesang aus und verbinden die brachialen Riffs des Death Metals oftmals mit Versatzstücken aus Ambient oder gar Jazz, selbst die Veteranen von Death gingen auf ihre alten Tage in diese Richtung.

Soviel zu den musikalischen Eigenheiten des Progressive Metal, nun zum Sonstigen (Songtexte, Cover-Artworks etc.). Wie bei der Musik kann man auch hier kaum definitive Fixpunkte ausmachen, sondern nur einige generelle Aussagen treffen.
Die Lyrics sind im Allgemeinen tiefsinnig und bedeutungsvoll sowie sprachlich gelungen, was aber nicht heissen muss, dass sie nur bedrückt-depressive Stimmungen vermitteln können; Dream Theater beispielsweise legten und legen stets eine eher positiv gestimmte Grundhaltung an den Tag, Gegenbeispiele existieren natürlich genauso und sind eher noch verbreiteter.
Für die Coverartworks gilt das Selbe, in diesem Genre gibt es einige der künstlerisch wertvollsten Bilder, die je die Verpackung einer CD zierten, so gilt etwa Hugh Syme, der bereits Bilder für Rush (für das Album „Moving Pictures“, 1981) und Fates Warning (für das Album „Perfect Symmetry“, 1989) kreierte, als einer der besten Künstler in diesem Geschäft.

Ob Progressive Metal nun das „beste“ aller Metal-Genres ist, wird wohl auf ewig ein Streitthema bleiben, allerdings würde es vermutlich niemand bestreiten wollen, dass es das potentiell vielseitigste und abwechslungsreichste ist. So ziemlich jeder Fan von Rock und Metal, ungeachtet seines sonstigen Musikgeschmacks, kann hier seine absolute Erfüllung finden, wenn er nur bereit ist, beim Hören auch sein Gehirn einzuschalten und sich ganz auf die Musik einzulassen. Diese Möglichkeit gibt es sonst unter Garantie in keinem anderen Genre.

Progressive Metal-Alben, die man kennen sollte:
Watchtower – Control and Resistance (1986)
Fates Warning – Awaken the Guardian (1986)
Queensrÿche – Operation: Mindcrime (1988)
Dream Theater – Images and Words (1992)
Dream Theater – Scenes from a Memory (1999)

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